Remnant 2: Ein düsteres Festival der Kreativität (2024)

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Von: Daniel Meyer

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Wer Remnant 2 unterschätzt, dem könnte ein Sommerhighlight entgehen. Die Spieleschmiede Gunfire Games überrascht auf vielfältige Art und Weise.

Eine prozedural designte Welt, knallharte Kämpfe im Stil der Souls-Serie, aber zugleich ein Fokus auf Schusswaffen anstelle von Schwertern. Jedes dieser Elemente allein kann schon eine Herausforderung darstellen – und doch überzeugt die texanische Spieleschmiede in allen Bereichen. In unserem Test verraten wir euch, wo Remnant 2 besonders auftrumpft, aber auch, wo die Schwächen liegen.

Spieletitel:Remnant 2
Release-Datum:25.07.2023
Genre:Action
Plattformen:PlayStation 5, Xbox Series, Microsoft Windows
Entwickler:Gunfire Games
Publisher:Gearbox Publishing

Remnant 2: Ein düsteres Festival der Kreativität (1)

Remnant 2 im Test: Wie Gameplay und Design dem Story-Mangel wettmachen

Im Gegensatz zu vielen anderen Genrevertretern kommt Remnant 2 mit einer etwas seichteren Story daher. Die Geschichte spielt einige Jahre nach den Geschehnissen des ersten Ablegers. Die „Root“, eine alles verheerende Seuche, die Land und Lebewesen gleichermaßen befällt, konnte von der Erde hinfort gedrängt werden. Dies hat jedoch die Tür zu anderen Welten geöffnet, die nun unter diesem Desaster leiden.

Remnant 2: Ein düsteres Festival der Kreativität (2)

Als sogenannter Wanderer, stoßen wir kurz nach Spielbeginn auf die menschliche Enklave Ward 13, aus der heraus wir bald erneut den Kampf gegen die Seuche aufnehmen und andere Welten zugleich retten müssen. Durch einen reaktivierten riesigen Kristall können wir diese außerirdischen Welten bereisen. In diesem werden wir auch vereinzelte Einwohner antreffen, die uns zwar etwas mehr Kontext zu den Geschehnissen offenbaren, doch dies hält sich merklich in Grenzen.

Diese sporadischen Storyfetzen in Remnant 2 tun dem Spielspaß jedoch keinen Abbruch. Die verschiedenen Welten und Unterareale sind wunderschön und abwechslungsreich designt, und auch die Unreal 5 Engine – Remnant ist eines der ersten veröffentlichten Games auf Basis der UE5 – weiß durchaus zu bestechen. Ebenso fällt das Gameplay wunderbar rund aus und mit der großen Schar an Gegnertypen ist für genügend frischen Wind gesorgt.

Prozedural designte Welten in Remnant 2 – kann das klappen?

Einige Schlüsselareale von Remnant 2 hat Gunfire Games natürlich individuell erstellt. Der Rest ist prozedural generiert. Kaum verwunderlich also, dass die per Zufallsprinzip gebauten Welten zwar etwas unauffälliger ausfallen, doch auf die stimmige Welt wirkt sich dies nur minimal negativ aus. Narratives Storytelling wird natürlich genauso eingeschränkt, wie die Wegfindung an der ein oder anderen Stelle. Oftmals haben wir uns in Remnant 2 verloren gefühlt. Wo müssen wir als Nächstes hin? Welcher Ausgang führt zurück zum Palast? Wo zum Henker sind wir?

Remnant 2: Ein düsteres Festival der Kreativität (3)

Ein Schnellreisesystem ist zwar vorhanden, hilft aber nur durch Questmarker weiter, denn linear ist es nicht aufgebaut. Gerade versteckte Schlüssel-Areale sind im Nachgang oft schwer wiederzufinden. Positiv wirkt sich das prozedurale Design hingegen auf den Wiederspielwert aus. Neben einem Story-Modus können wir auch jederzeit mitten im Spiel in einen Adventuremodus wechseln, um neue Herausforderungen zu suchen. Das Leveldesign kommt dadurch zumindest anteilig frisch daher.

Remnant 2: Garant für Abwechslung

Zum Start stehen uns in Remnant 2 vier Klassen (fünf bei Vorbestellung des Titel) zur Verfügung, zwischen denen wir im Laufe des Spiels frei wechseln können. Sogar eine zweite Klasse kann gleichzeitig aktiv geschaltet werden, was aufgrund der aktiven Klassenfähigkeiten eine große Hilfe darstellt. Der Gunslinger schießt im „High Noon“-Stil multiple Gegner präzise ab und der Medic heilt uns und verpasst Schutzschilde.

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Mit dem Aufleveln erhält jede Klasse zudem weitere Fähigkeiten sowie unterschiedliche Perks, die das Leben deutlich einfacher machen. Mehr Munition tragen, höheren Schaden austeilen und andere nützliche passive Skills optimieren unseren Spielstil. Und genau dieser Stil kann in Remnant 2 von uns sehr stark optimiert werden. Zahlreiche versteckte Ausrüstungsobjekte und Modifikationen gestatten es uns, sehr unterschiedliche Builds zu kreieren.

Und zu finden gibt es in Remnant 2 erstaunlich viel. Es lohnt sich, selbst die unscheinbarsten Ecken zu erforschen. In einer Ruine findet sich auf einer leicht erhöhten Ebene nur eine Vase. Unscheinbar, doch genau daneben klafft ein winziges Loch im Boden, welches uns zu einem versteckten Raum mit einem Miniboss führt – eine neue Herausforderung und neuer Loot winkt. Solche und viele weiteren Geheimnisse gibt es in Remnant 2 an allen Ecken und Enden zu entdecken.

Bosse und Minibosse gehören zu den stärksten Aspekten im Spiel, fallen allesamt durch besonders einzigartige Spielmechaniken auf. Hier ist förmlich zu sehen, wie Gunfire Games sich die Mühe genommen hat, die Extra-Meile zu gehen. Sei es ein Poltergeist, der uns das Leben aussaugen will, ein Labyrinth mit gigantischen Würfeln, die uns zerquetschen wollen, oder ein Zug mit einer wahnsinnigen KI, die mit uns an Bord gegen eine Wand fahren will – Abwechslungsreich und zum Schreien!

Wer übrigens die wirklich knackigen Herausforderungen in Remnant 2 nicht alleine angehen möchte, der kann auch mit Freunden kooperativ losziehen, was unserer Meinung nach am meisten Spaß macht. Schade ist jedoch, dass gerade in den Dialogen mit NPCs der Koop-Partner nicht sehen kann, was für Dialogoptionen gewählt werden oder welche es überhaupt gibt. Abseits dessen klappt das Gameplay mit mehreren Spielern wunderbar und auch Fähigkeiten gibt es einige, die das Zusammenspiel stärken.

Fazit:

Remnant 2 ist nicht nur eine gelungene Fortsetzung von Remnant: From the Ashes, auch zeigt Gunfire Games eindrucksvoll, wie abwechslungsreicher Content und ein gut balanciertes Konzept einen enormen Mehrwert bringen können. Zu bedenken gilt, dass bei Remnant 2 die Areale nicht nur prozedural generiert werden, auch ist die Reihenfolge der unterschiedlichen Welten, als auch die der dort anzutreffenden Bosse, größtenteils dem Zufall überlassen.

Ebenso überzeugt der Titel bei den abwechslungsreichen Klassen und den Möglichkeiten, das eigene Gameplay zu individuell zu optimieren. Das Sahnehäubchen stellen die Gegner des Spiels dar, die von der kleinsten Drone bis zum Regionsboss immer wieder überraschen. Jeder Boss besticht mit einzigartigen Mechaniken, was insbesondere dahingehend eindrucksvoll ist, wenn man an den Mehraufwand denkt, den Gunfire Games hier investiert hat. Remnant 2 ist ein durchgehendes Feuerwerk an actiongeladenen und enorm fordernden Kämpfen, die besonders im kooperativen Spiel mit Freunden am meisten Unterhaltung bringen.

ProContra
Optisch wunderschön und atmosphärischSporadische Glitches
Viel Raum für IndividualisierungenKoop-Partner erleben Dialoge nur teilweise
Grandios anspruchsvoller Schwierigkeitsgad ...... der Einsteiger grandios frustrieren kann
Jeder Boss ist ein einzigartiges Erlebnis
Zahlreiche tolle Klassen
Ein bombastischer Koop-Titel

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