N-Acetylcystein (NAC) – nützlicher Alleskönner für die psychische Gesundheit! - Philipp Drescher (2024)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist N-Acetylcystein (NAC)?
  2. Wer kann von NAC profitieren und wie wirkt es als Supplement?
  3. … Wirkungen bei Sucht und Entzug
  4. … Wirkungen bei Schizophrenie
  5. … Wirkungen bei bipolaren Störungen
  6. …Wirkungen bei Zwängen und Ähnlichem
  7. Coronaimpfungen und NAC
  8. Wie sollte NAC eingenommen werden?
  9. Fazit

1. Was ist N-Acetylcystein (NAC)?

N-Acetylcystein (hier abgekürzt mit NAC) ist ein chemischer Stoff, welcher schon länger vor allem als Husten- und Schleimlösemittel frei verkäuflich auf dem Markt ist. Vielen dürfte NAC auch aus der Werbung bekannt sein: Das vor Husten hüpfende Glas, welches nach einer Gabe ACC ® akut plötzlich ganz ruhig wird und quasi geheilt wird. 😉

Chemisch gesehen ist NAC verwandt mit der schwefelhaltigen Aminosäure Cystein, woher auch der leicht schwefelartige Geruch der reinen Substanz kommt. Neben dem Einsatz als Husten- und Schleimlösemittel wird es außerdem als Gegenmittel bei verschiedenen Vergiftungen (zum Beispiel Paracetamol) eingesetzt. NAC ist schon längere Zeit Gegenstand vieler klinischer Studien aus verschiedenen Richtungen, da es vielfältige günstige Wirkungen auf die Gesundheit hat: Nachgewiesen sind antioxidative Effekte, das bedeutet das es Zellschäden und biologischen Stress im Körper durch Oxidation (entsteht bei vielen Reaktionen quasi überall im Körper) verringern kann. Oxidativer Stress ist nicht zu unterschätzen, so gibt es Zusammenhänge mit der Entstehung von Krebserkrankungen. Außerdem kann NAC Entzündungen reduzieren (antiinflammatorische Wirkung). Insgesamt scheint es also unsere Zellgesundheit zu stärken, das zeigen viele Studien. Bei den vielen Forschungen, die es über NAC gibt, sollen uns hier vor allem die Ergebnisse interessieren, die eine günstige Wirkung auf psychische Erkrankungen nahe legen.

2. Wer kann von NAC profitieren und wie wirkt es als Supplement?

Mittlerweile ist N-Acetylcystein ein sehr gut untersuchter Stoff und ähnlich wie Aspirin wird er nicht nur in der Apotheke für spezielle Symptome verkauft. NAC kann sogar als reines Pulver als Lebensmittel bestellt werden und wird oft zum Segen der Nutzer zur Nahrungsergänzung eingenommen. Da ich kein Arzt oder Apotheker bin, soll euch dieser Beitrag nur meine persönliche Meinung und subjektive Erfahrung zeigen. Dies soll auch keine Therapieanleitung sein!

Aber genug der Rechtsbelehrung… Wem kann NAC nun helfen? Es gibt zahlreiche begeisterte Erfahrungsberichte und auch ich selbst habe NAC als Segen empfunden. Sicherlich könnten viele Kranke mit NAC Besserung erfahren, aber ich will euch hier vor allem Berichte und Studien aus dem Bereich der psychischen Erkrankungen zeigen.

3. Wirkungen bei Sucht und Entzug

Studien belegen die Linderung bei Entzugssymptomen verschiedenster Art. Suchtstörungen werden auch mit einem gestörten Glutamathaushalt im Gehirn in Verbindung gebracht. Während eines typischen Entzugs gibt es im Gehirn Regionen, in denen der Glutamatspiegel stark erniedrigt ist. Die genauen Effekte sind zwar noch nicht genau geklärt, aber NAC scheint diese niedrigen Spiegel an Glutamat günstig zu beeinflussen und so die Symptome des Entzuges lindern zu können.

Natürlich ist der Einsatz von NAC im Klinikalltag bei Suchtproblemen noch nicht etabliert und bis dahin wird auch noch einiges an Forschungsarbeit nötig sein. Einige kleinere Studien fanden allerdings schon heraus, dass das Mittel effektiv ist, um sowohl den Entzug abzumildern und auch das Verlangen nach Substanzen wie Alkohol, Kokain, Methamphetamin oder Tabak zu verringern und die Rückfallrate von den Süchtigen zu senken. Da N-Acetylcystein auch die Entgiftung und den Stoffwechsel in der Leber verbessert, ist es vielleicht in der Zukunft auch eine Therapieoption bei der Vorbeugung von Leberschäden, die beispielsweise Alkoholiker oft erleiden.

Hier ein paar Links zu interessanten wissenschaftlichen Arbeiten über NAC und Sucht:

Diese beiden Artikel sollten keine Fragen offen lassen über die Linderung von Sucht von verschiedenen Substanzen durch NAC mit Verweisen auf diverse Studien:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5993450/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4009342/

Typische Dosierungen aus den Studien waren 1200 bis 2400 mg zwei mal täglich und dabei war das NAC gut verträglich und es kam zu keinen nennenswerten Nebenwirkungen.

Ich habe dazu zwar keine Untersuchungen gefunden, könnte mir aber vorstellen, dass unser Alleskönner auch das Absetzen von Psychopharmaka erleichtern kann. Immerhin sprechen manche Ärzte davon, dass die Medikamente der Psychiatrie Absetzsymptome verursachen können und das dies mit „üblichen Süchten“ verglichen werden kann.

Bei einem Selbstversuch jedenfalls hat NAC gut funktioniert: Ich hatte mal wieder aufgehört mit Nikotin und empfand die Entwöhnung als wesentlich unangenehmer als sonst!

4. Wirkungen bei Schizophrenie

Jetzt wisst ihr ja schon, dass NAC generell antioxidativ und zellschützend wirkt. Dadurch scheint es auch einen günstigen Effekt auf die Botenstoffe Dopamin und Glutamat zu haben. Diese beiden Neurotransmitter sind wichtig für unser Seelenleben und sie stehen wohl auch im Zusammenhang mit Schizophrenie und Psychosen. Damit will ich euch aber jetzt nicht langweilen, vielleicht kennt ihr das ja schon aus der „Psychoedukation“. Jedenfalls führt die Dreierkombo aus antioxidativer Wirkung, Erhöhung des Zellschutzes und Reduzierung von Entzündungen durch NAC bei Patienten mit Schizophrenie oder Ähnlichem dazu, dass Positivsymptome, Negativsymptome und kognitive Probleme gelindert werden können.

Hier noch ein Verweis zur Wissenschaft über NAC bei Schizophrenie (auf Studiennamen klicken):

Therapeutic effect of adjunctive N-acetyl cysteine (NAC) on symptoms of chronic schizophrenia: A double-blind, randomized clinical trial.

Die Studie untersuchte, ob N-Acetylcystein einen Effekt auf die Symptome von Schizophreniepatienten hat. 12 Wochen gab man den Probanden 1200 mg NAC täglich und es kam heraus, dass Positivsymptome, Negativsymptome und kognitive Probleme eindeutig reduziert werden konnten. NAC wurde gut vertragen und erwies sich als sichere Zusatztherapie zur üblichen Medikation.

5. Wirkungen bei bipolaren Störungen

Menschen mit bipolaren Störungen könnten laut Untersuchungen auch von NAC profitieren: In einer Studie mit 75 Teilnehmern wurden mit 2 täglichen Gaben á 1000 mg gute Effekte erzielt, um depressive Phasen bei Patienten mit bipolarer Störung abzuschwächen. Es kursieren auch einige interessant Erfahrungsberichte im Netz dazu, die diesen antidepressiven Effekt bestätigen.

Hier kommt ihr noch direkt zu der Studie (auf Studiennamen klicken):

N-acetyl cysteine for depressive symptoms in bipolar disorder–a double-blind randomized placebo-controlled trial

6. Wirkungen bei Zwängen und Ähnlichem

Sogar sonst teilweise schwer behandelbare Probleme aus dem Bereich der Zwangsstörungen wie Zwangsgedanken, Intrusionen (zwanghafte unangenehme Gedanken und Vorstellungen), Anhäufen von Gegenständen oder Trichotillomanie (zwanghaftes Haarherausreißen) scheinen sich unter der Einnahme von NAC zu bessern. Es existieren persönliche Fallberichte und Studien. Eine interessante Übersichtsarbeit mit mehreren Studien findet ihr hier:

N-Acetyl Cysteine in the Treatment of Obsessive Compulsive and Related Disorders: A Systematic Review

7. Wie sollte NAC eingenommen werden?

Da im Bereich der psychischen Erkrankungen noch keine offiziellen Medikamente oder Richtlinien da sind, um mit NAC diese zu therapieren, bewegen wir uns hier in einer Grauzone: Zwar scheint das Mittel generell gut vertragen zu werden, allerdings dürfen Nahrungsergänzungsmittel nicht mit einer therapeutischen Werbung verkauft werden, da diese Lebensmittel sind! Ich übernehme daher keine Haftung für mögliche Nebenwirkungen oder Dosierungsangaben! Bitte fragt im Zweifel euren Arzt und lasst nicht einfach andere verschriebene Medikamente dafür weg.

Ihr könntet euch aber an den jeweiligen Studien orientieren oder ihr haltet euch an die Einnahmeempfehlungen auf der Verpackung.
Ich persönlich nehme es meist täglich und mir reichen zwei Dosen mit 400 mg, um gute Effekte zu erzielen – das sind zwei Dosierlöffel von dem Produkt von Bulkpowders, welches ich euch hier verlinkt habe. Der nützliche Dosierlöffel ist in dem Produkt enthalten. Gern könnt ihr über meinen Link kaufen, wenn ihr mich unterstützen wollt. Das ist ein Affiliatelink bei Amazon, wodurch ich dann eine kleine Provision bekomme – ihr zahlt nicht mehr!

8. Coronaimpfungen und NAC und Elektrosmog

Gerade auch im Zusammenhang mit den Impfungen gibt es viele Berichte und Hinweise darauf, dass NAC auch bei Impfschäden und sogar bei den passiven Ausscheidungen über die Atemluft helfen kann.

Da NAC sehr stark antioxidativ wirkt, hilft es im übrigen auch vielen Elektrosensiblen zur Regeneration und zum Schutz vor Smog durch elektromagnetische Felder, WLAN und Funkmasten.

9. Fazit

Ich denke ihr wisst jetzt, wie vielfältig N-Acetylcystein einsetzbar ist! Es ist zu wünschen, dass auch andere Menschen in der Zukunft davon profitieren, auch wenn es ein günstiges Mittel ist, womit große Pharmakonzerne nicht viel verdienen können. Günstig muss hierbei nicht heißen, dass es nichts taugt – eher im Gegenteil. Für viele Menschen mit psychiatrischen Diagnosen kann ein Versuch mit NAC ein gutes Plus an Lebensqualität bedeuten und vielleicht auch ein Minus bei den benötigten teuren Psychopharmaka.

Habt ihr Erfahrungen mit NAC oder anderen Nahrungsergänzungen? Schreibt mir darüber doch in einem Kommentar!

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