Nachfolgend meine Erkenntnisse aus dem Umbau meines Rechners in das IM-2 Expander incl. deshroud Mode der GPU und inversen Aufbau.
Das Gehäuse hinterlässt einen sehr stabilen und wertigen Eindruck. An Lackierung, Spaltmaßen, Passgenauigkeit lässt sich nichts aussetzten. Es ist durchdacht aufgebaut und flexibel einsetzbar.
Alle Seitenteile lassen sich schnell ohne Werkzeug abnehmen, was u.a. den Zusammenbau des Rechners erleichtert. Für den von mir geplanten invertierten Aufbau des Rechners, sprich GPU oben, muss nur das Gehäuse auf dem Kopf gestellt werden und das obere und untere Seitenteil getauscht werden. Hiermit ist dann auch gleich das IO Panel oben. Das IO Front Panel lässt sich nach Bedarf rechts unten oder links oben einbauen. Hat man vor das Panel zu versetzen sollte man beachten, dass im Gehäuse der Platz für die Platine und die Kabel frei bleiben und nicht durch das Netzteil oder einem Lüfter verbaut werden.
Die maximalen Grafikkarten Länge wird bei Inter Tech ist mit 340 mm zu kurz angegeben. Die Angaben des IM01 Pro stimmen hier eher. Meine mit 344 mm überlange XFX passt gut in das Gehäuse. Der Ausschnitt im Rahmen bei den Erweiterungsplätzen erleichtert den Einbau und macht den Einbau größerer GPUs überhaupt erst möglich.
Das Gehäuse lässt sich mit dem mitgelieferten Expander Rahmen in der Höhe vergrößern, wenn man Platz für mehr Festplatten oder einer AIO benötigt. Hierbei montiert man den Expander anstelle des oberen oder unteren Seitenteils, welches dann an den Expander gesteckt werden kann.
Meine 3*2.5‘‘ SSDs habe ich aber auch ohne Expander untergebracht. Ich habe hierzu u.a ein 3.5‘‘ auf 2*2.5‘‘ Mounting Kit von ISY verwendet das ich auf das Montageblech für die Lüfter und Speichermedien montiert habe. Die oben und untern angebrachten Montagebleche lassen sich abschrauben. Dies vereinfacht die Montage und die spätere Wartungen. Auf dem Montageblech haben entweder 3*12 cm Lüfter oder 2*14 cm Lüfter Platz. Ob genügend Einbauhöhe zur Verfügung steht, ist abhängig von den übrigen verbauten Komponenten des Systems. Das Montageblech ist für verschiedenste Komponenten ausgelegt. Die dadurch notwendigen Streben können aber den Luftstrom etwas behindern.
Als Netzteilen kann sowohl ein ATX als auch ein SFX Netzteil eingebaut werden. Das ATX Netzteil kostet meisten weniger, verbraucht aber viel Platz und man muss Abstriche bei den Einbaugrößen der andern Komponenten machen. Bei den kleineren Gehäusen ist oft das Lüftungskonzept für das Netzteil nicht optimal (Luftauslass unten, Lufteinlass im Gehäuse...). Das IM-2 bietet hier bessere Möglichkeiten. Mein SFX-L Netzteile habe ich so eingebaut, dass die kalte Luft von vorne angesaugt wird und warme seitlich raus geblasen wird. Für diesen Einbau sind bereits Befestigungswinkel vorhanden.
Die Strombuchse ist beim Inter-Tech Modell gegenüber dem amerikanischen Modell an der Rückseite montiert. Es ist dadurch evtl. dem CPU Kühler im Weg. Das interne Stromkabel war für meinen Aufbau fast ein wenig zu kurz. Die Durchlässe hinten im Gehäuse, um ein Stromkabel direkt von außen durchführen zu können, sind aber wie beim amerikanischen Modell vorhanden. So kann man ein Stromkabel direkt von außen anschießen oder das Stromkabel von außen im Gehäuse mit dem PSU Kabel verbinden (vorher prüfen ob Platz ist). Ob dies den EU Sicherheitsstandard dann noch entspricht sollte vorher geprüft werden.
Die Mainboard Abstandshalter sind nicht alle verbaut und müssen je nach Boardtyp ergänzt werden. Wie bei jedem Einbau eines Micro ATX Board muss man aufpassen und die Positionen der Abstandshalter mit den Befestigungslöchern des Boards abgleichen. Es dürfen nicht alle möglichen Abstandshalter montiert werden, was ansonsten zu einer Beschädigung des Boards führen würde.
Für die Verkabelung ist Platz hinter dem Motherboard oder vorne beim Netzteil. Die Kabel können durch ein Abdeckblech beim Netzteil verdeckt werden, so dass man mehr Flexibilität bei der Kabelführung gewinnt. Man sollte vor dem Aufbau prüfen, wie man das Abdeckblech wieder montiert und ob dies noch möglich ist wenn alle Komponenten verbaut sind.
Bezüglich Geräuschentwicklung habe ich kein Messequipment. Grundsätzlich fehlt beim offenen Gehäusen die Schalldämmung. Dafür fallen in diesem Aufbau die Gehäuselüfter weg. Im normalen Office Betrieb ist der Rechner lautlos. Bei Volllast und 620 W Gesamtleistung ist aktuell die CPU Lüftung noch am lautesten.
Der Aufbau ist aufgrund des größeren Platzangebotes einfacher als bei kleinen Gehäusen. Wie man auf den Bildern sieht geht es in dem Gehäuse dennoch relativ eng zu. Je nach Komponenten ist eine gute Planung vorab empfehlenswert.
Ein Größenvergleich des IM-2 Expanders, CST-350 (Vorgängerversion zum IM-2, SAMA IM-01 Basis) und NR200P
Das IM-2 kommt mit seiner eckigen Form noch größer heraus. Die runden Ecken beim NR200P bringen hier optisch einiges.
Beim NH-D15 passt bei meinem Board nur der mittlere Lüfter in das Gehäuse. Bei einer Montage des 2. Lüfter über dem Motherboard Kühlkörper oder dem Speicher ist der Lüfter zu hoch. Ich habe daher einen NF-A12x25 als 2. Lüfter eingebaut. Beim NH-D15 sind noch ca. 3 mm Abstand zur GPU. Auf der gegenüberliegenden Seite schließt er ziemlich Bündig mit dem Motherboard ab. Auf der Webseite von Noctua gibt es Kompatibilitätslisten zu den einzelnen Boards.
Evtl. wäre der NH-D15S besser geeignet. Er hat von Haus aus nur einen Lüfter und man kann die Bodenplatte versetzt auf dem AM5 Sockel anbringen um die Kühlleistung zu verbessert.
Die CPU Kühlung gefällt mir noch nicht. Dies liegt primär am am Micro ATX Board Design bei dem im Gegensatz zum ITX Boards der Prozessor weiter nach rechts platziert ist, so dass der Kühlkörper zu weit vom Gehäuserand entfernt ist. Bei den AM5 ITX Boards ist ausstattungsmäßig noch viel Luft nach oben.
Ein wichtiger Bestandteil des Kühlkonzepts dieses Aufbaus ist neben der Invertierung des Gehäuses die Anpassung der GPU Kühlung.
In dem Gehäuse ist Platz für 3*12 cm Lüfter für die GPU Kühlung. Weiterhin ist in diesem Aufbau die Luftrichtung der Lüfter umgekehrt, so dass die warme Luft direkt aus dem Gehäuse geblasen wird. Damit die warme Luft nicht durch den Luftwiderstand des gelochten oberen Seitenteils im Gehäuse verbleibt ist ein Luftkanal von den Lüftern zur Gehäusewand notwendig.
Um den Größenunterschied zwischen Lüfter und Kühlkörper auszugleichen verwende ich einen Rahmen aus Alu L-Schienen, der auf den Kühlkörper geschraubt wird. Kunststoffabstandshalter dienen zur Entkopplung und verhindern Störgeräuschen der Lüfter, die durch den inversen Einbau der Lüfter bei zu geringem Abstand zum Kühlkörper entstehen können.
Als Lüfter habe ich Phanteks T30 Lüfter im Einsatz. Diese können mit ihren 3 cm Höhe und bis zu 3000 rpm eine große Luftmenge bewegen. Zusätzlich lassen sie sich auch im niedrigem rpm Bereich sauber über pwm steuern. Die Lüfter werden direkt von der Grafikkarte gesteuert. Der Anschluss an die GPU erfolgt über ein Adapterkabel, da die Lüfteranschlüsse auf der GPU kleiner sind. Wie die Messwert zeigen wären 3000 rpm in diesem Aufbau nicht unbedingt notwendig, da die Kühlung sehr effizient ist. Es gibt aber andere Berichte in denen 2000 rpm Grenzwertig sind.
Vorteile des Kühlkonzepts:
Geringere Lautstärke als mit den bei der XFX ausgelieferten Lüftern
M.2 SSDs und der CPU Chipsatz liegen typischerweise direkt beim Warmluftauslass der GPU. Hier werden sie jetzt eher zusätzlich gekühlt
Keine Aufheizung des Gehäuseinneren durch die GPU
CPU Kühlung wird nicht durch die GPU negativ beeinflusst. Umgekehrt muss ich mir noch was überlegen.
Der aktuelle Stand:
Hier noch einige Messwerte:
Die ersten beiden Messungen wurden ohne deshroud Mode durchgeführt. Ohne diesem Mode würden ein paar zusätzliche Lüfter im Gehäuse nicht schaden, da alle Lüfter zu weit entfernt von den Gehäuseaußenkanten liegen. Insgesamt sieht es aber so auch schon nicht schlecht aus.
Bei den POC Tests wurde getestet wie sich die Lüfter Richtung auswirkt Hier noch ohne Luftkanal. Danach folgen Tests mit dem endgültigen Aufbau.